So bunt wie der Systemische Ansatz ist, so vielschichtig sind die Methoden, um Systeme und ihre Dynamiken darzustellen und mit ihnen zu arbeiten. Zu den Bekanntesten gehören:
- Genogramm,
- Timeline und
- Familienbrett.
Genogramm
Das Genogramm ist das Werkzeug für die Darstellung eines Familienstammbaums. Es gibt Aufschluss über die Beziehung einzelner Familienmitglieder zueinander und ermöglicht auf diese Weise, das „größere Bild“ in Bezug auf die Fragestellung des Klienten zu erkennen, sowohl im Hinblick auf das gegenwärtige Thema als aus auch im historischen Sinn.
Mit Hilfe des Genogramms können wir die in einer Familie / einem System vorhandenen Glaubenssätze veranschaulichen, aber auch die Ressourcen und Kraftquellen finden.
Timeline
Mit Hilfe der Timeline verlassen systemische Therapeuten die Ebene der reinen Gesprächspsychotherapie und begeben sich mit ihren Klient/-innen auf die Ebenen der körperorientierten Therapie. Der Vorteil dieser Methode besteht darin, dass wir von der rein verstandesgesteuerten Ebene auf die emotionale Ebene gelangen. Verdeckt geglaubte Erfahrungen werde sanft reaktiviert – und somit dem Klienten wieder zugänglich gemacht.
Ausgehend von der Gegenwart werden Bilder/Ereignisse aus der Vergangenheit in Gedanken wieder aufgesucht, die möglicherweise für die derzeitige Fragestellung noch eine Rolle spielen. Die körperliche Bewegung des Klienten / der Klientin – das Laufen entlang der Zeitlinie zum Punkt des Ereignisses – wird durch den Therapeuten / die Therapeutin aktiv begleitet und sorgt damit für Stabilität und Sicherheit!
Durch die zeitliche Ordnung der Erlebnisse gelingt es Klienten/Klientinnen besser, Ordnung und Struktur in die eigenen Erfahrungen zu bringen. Darüber hinaus knüpfen sie Verbindungen zwischen den einzelnen Ereignissen und zu den Elementen, die sie in ihren Erlebnissen positiv unterstützt und begleitet haben. – Innere und äußere Kraftquellen werden reaktiviert und können den Klienten/ die Klientin in der Auseinandersetzung mit dem aktuellen Thema positiv unterstützen.
Familienbrett
Im weitesten Sinn gehört die Anwendung des Familienbretts schon in den Bereich der Familienaufstellung/Skulpturarbeit. Vielleicht stellt sie auch ein Verbindungsstück dar zwischen den rein sprachlich ausgerichteten Ansätzen und den körperorientierten Methoden.
So simpel, wie die Methode ist, so klärend und wirksam kann sie sein. Der Klient / die Klientin stellt alle Personen des eigenen Familiensystems zueinander in Beziehung. Abstand, Winkel und ggf. die Auswahl der gestellten Figuren für die einzelnen Personen geben die notwendigen Informationen bezüglich der Frage, die den Klienten / die Klientin interessiert. Dabei können sowohl abstrakte Figuren, Tierfiguren oder Figuren aus dem Fantasiebereich zum Einsatz kommen.
Mittlerweile wird die Methode des Familienbretts vielschichtig eingesetzt: im Bereich der Systemischen Therapie und Beratung mit Einzelklient/-innen, Paaren und Familien, in der Supervision und im Coaching von Privatpersonen, Organisationen und Teams. Sie ist äußerst hilfreich, um aktuelle Konstellationen darzustellen und die Veränderungen über einen längeren Zeitraum zu erfassen.
Zudem kann das Familienbrett die unterschiedlichen Sichtweisen der beteiligten Personen verdeutlichen. Das Besondere besteht aber darin, dass die beteiligten Personen spielerisch Lösungsszenarien erproben können und somit Hinweise über noch nicht in der Wirklichkeit ausprobierte Verhaltensweisen erhalten.